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Türkei. Ein Wintermärchen.

10.02.2015 Turkey / Van / N38°24’39.1“ E043°13’36.3“

Die Sonne scheint auf unseren Frühstückstisch und wir blinzeln hinaus in die Schneelandschaft. Uns ist zu Mute als seien wir gerade im Skiurlaub, und gehen gleich mit den Brettern auf die Piste. Doch nein, hallo, aufwachen! Wir sind in der Türkei. Im östlichsten Zipfel des Landes, kurz vor der Grenze zum Iran. Wir werden heute nicht auf die Ski steigen, sondern uns auf den Weg von Tatvan nach Van machen. Stellt sich die Frage, wie der Weg heute sein wird? Doch ein Geschenk wird uns gereicht. Denn die Strecke ist trotz des gestrigen Schneegestöbers wunderbar befahrbar. Und so genießen wir entspannt das Wintermärchen vor unseren Augen.

Die Stadt Van. Perser, Byzantiner, Seldschuken, Mongolen, Osmanen waren in vergangen Zeiten hier. Auch heute wirkt die Stadt am Vansee kulturell sehr durchmischt auf uns. Wir hatten gedacht, eine ruhige, abgelegene, fast vergessene Stadt, vorzufinden. Doch ganz anders ist das Bild, welches wir empfangen. Die 350.000 Einwohner zählende Stadt ist der reinste Whirlpool für uns. Und so ziehen wir uns lieber auf die alte Burg zurück und schauen von oben auf das Treiben. So behütet eingebettet liegt die Stadt zwischen den 3.600 Meter hohen Bergen auf der einen und dem Vansee auf der anderen Seite. Eine wirklich traumhafte Kulisse. Ein echter Geheimtipp! Der Vansee scheint ein Charmeur zu sein, so einladend romantisch liegt er hier vor uns; seine seichten Wellen unschuldig wiegend.

Was geschieht mit dem Alkohol, so kurz vor der iranischen Grenze? Diese Frage beschäftigt uns schon seit Tagen. Und so gönnen wir uns den einen oder anderen Tropfen und verschenken ab und an ein Fläschchen. Ja, nicht nur in diesem Punkt wird es im Iran anders zu gehen. Ich habe heute mein Tuch auf dem Kopf schon mal Probe getragen. Wie es sich anfühlen wird für mich im Iran zu sein? Ich bin echt gespannt! Erst einmal heißt es, überhaupt hinein zu kommen… Aufregende Tage liegen vor uns.

Mehr Bilder hier

ein kleines Filmchen hier

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Kommentare

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    Hallo ihr Seidenstrassenreisenden,

    schön, dass ihr nun auch durch das „lunar Cappadocia“ gekommen seid. Im östlichen Van fängt ja der tiefe Orient an. Die Türkei hört dort auf. Der Ararat, wo die Arche Noah hängenblieb ist der mächtige Grenzwächter.
    In den achziger Jahre, nachdem die Russen in Afghanistan eingefallen waren, gab es eine Gruppe von Kirghisen aus dem Wakhan Korridor/Pamir Gebirge im äußersten Zipfel Aghanistans, die mit samt ihrer Jurten und Vieh im osttürkischen Van neue angesiedelt wurden. Würde mich interessieren, was die so machen. Angeblich haben sie eigene Hochebenenen bekommen. Fragt mal. Ein toller Stamm: Ich habe hier das Buch über ihr Dasein in Afghanistan kurz vor der Umsiedlung (Dor Neumann, 1978) mit Bildern von deren Großeltern? Wollte die immer mal dort im äußersten Osten der Türkei besuchen und schauen, was aus denen geworden ist. Obs die wohl noch gibt?

    Euch weiterhin eine spannende und gesunde Reise! Gruß andus


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